Königreich Weiden


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Schattenspiele

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Schattenspiele


Verfasser: unbekannt
vor 55 Jahren das erste mal aufgetaucht


Vor langer Zeit wurde unser aller Reich von einem gütigen Herrscherpaar regiert und geschützt. Es waren beide herzliche Menschen und schützten mit ihrer Magier unser aller Leben und unsere Heimat. Es gab keine Feinde die uns bedrohten und kein Unbill das unser Schicksal bedrückte. Ihre Macht durchwob viele Orte und stärkte unsere Wächter. So schufen sie die Steinriesen die an unseren Grenzen wachten und auch die Wassergeher um unsere Schiffe auf Fluss uns See zu schützen. Und nun kam unser wohl frohester Tag, als unsere Herrscherin die helle … ihr Kind empfing. Nichts konnte unser aller Glück und das unserer beiden Hüter mehr vollkommen machen als dieses Wunder aller Welten. Ein so wunderschönes Mädchen wurde ihnen geboren, dass es das Licht der Sonne überstrahlte. Doch was war unser Schicksal hart zu uns, als die neue Sonne so jäh verlosch. Keine Magie, kein Macht dieser oder anderer Welten konnte sie erretten. So legte sich das erste mal Wut über unser Herrscherpaar und sie trennten sich einen Weg zu finden um dem Leben den Inhalt geben, den sie verloren hatten. Unsere helle … brach auf in den hohen Norden und studierte dort neue und auch Ewigkeiten verschlossene Wege der Magie, während unser weiser … aufbrach in den Süden und die Wege und Facetten des Lebens mit all seiner Kraft und Energie zu studieren.
Doch kaum hatten sie sich getrennt um ihrer Wege zu gehen um zu lernen brach der Krieg über uns herein und alle Übel die uns in der Vergangenheit verschonten fielen über uns her. Kein Frieden war unserem Land für Jahre gegönnt und jeder sehnte sich nach unseren Herrschern.
Der ersehnte Tag kam nach fünf Jahren Krieg, Verwüstung uns Zwietracht. Von Norden her näherte sich unser helle … und aus dem Süden kam unser dunkler … Beide führten je eine mächtige Armee mit sich und ihr auf einander treffen glich dem Untergang aller Welten. Kein Wort der Liebe kam über ihre Lippen, kein Blick der Freude des Wiedersehens, nichts als Hass in ihrer kalten Augen. Sie hatte im Norden einen Weg gefunden, einen Weg das Leben nie versiegen zu lassen und breitete ihre unsterbliche Armee über das Land aus. Nie wieder wollte sie ein Leben den Tod übergeben zu müssen, nie wieder sollte das Sein eines Kindes enden, nie wieder ein Mutter trauern. So traf sie auf ihren einst geliebten Mann.
Er hatte im Süden den Sinn des Lebens gefunden und erkannt das dieses ohne seine Endlichkeit keinen Sinn haben kann, das alles Sinnen vergebens wäre, wenn es kein Ende im Sein des einen geben würde. Alle jene die sich nicht der Unendlichkeit und seine Lehren erkannt hatten hatten sich seiner Armee angeschlossen und warfen sich heldenhaft gegen die Mauern der Unendlichkeit, geformt aus tausenden von Leibern unserer hellen.
Er hatte die Dunkelheit für sich erwählt, da sie mit dem Ende eines Tages einem jeden Tageslicht den Sinn gibt und sie hatte für sich das Licht erwählt, als ein Zeichen der ewigen brennenden Flamme des Seins ohne je der Dunkelheit sich zu ergeben.
In Erath trafen sie aufeinander. Unserer uralten und größten Stadt. Hier saßen sie vor Jahren Seite an Seite und wachten über unser aller Leben. Doch nun waren es wie Uhrgewalten die eben jene Stadt erschütterten. Kaum ein Haus stand bald nicht in Flammen. Blut füllte die Straßen der Stadt und wie ein Donnern klang der Kampf unserer beider einst so geliebten Herrscher über der Stadt auf dem Turm der Kraft. Und plötzlich stand die Luft still, kein Wind, kein Atemzug, nicht ein Augenzucken war möglich, als beider Macht ungebremst aufeinander schlug. Eisesskälte schlug durch die Gassen wie Wellen von dem Turm aus und der Himmel wurde dunkel. Dann waren sie verschwunden und der Turm barst in seiner Mitte. Stumpf kippte er in die Stadt und begrub so viele die zuvor dem Wahnsinn nicht geopfert wurden. Dann war alles vorbei und jeder der sich noch auf seinen Füßen tragen konnte floh der Stadt.

Es folgten Jahre des Krieges, der Not und des Hasses. Nie sollte es wohl wieder so seien wie damals vor so vielen Jahren. Das einzige, das meiner müden Augen noch vergönnt war, ist zu erblicken, wie unsere alte Stadt wieder auf den Ruinen des Krieges errichtet wurde, bevor ich mich dem Licht ergab.

„Wählt euren Weg selbst,“, sprach einst unser Herrscher zu mir vor dem Kriege, „denn ihr schafft den Sinn des Lebens euch selbst. Niemand kann ihn euch nehmen und niemand ihn euch schenken, denn es ist euer. Euer Leben und nur indem es eines Tages enden wird, hatte es je die Chance einen Sinn zu tragen und nicht einfach nur zu sein.“

„Das Leben ist ein Wert, eine Gabe die geschaffen wurde zu sein und zu tragen.“ , so sprach meine Herrscherin zu mir im Kriege, „Es ist nur vollkommen wenn es nie enden wird und kein Leid soll euch überkommen, keine Trauer soll euch mehr regen, wenn nichts ein Ende findet, so werdet ihr auch nichts mehr missen müssen. Es sei also alles vollkommen.“

Die letzten Worte eines alten Mannes, gezeichnet von Schwäche und den Schattenspielen von Licht und Dunkelheit: „Öffnet euer Herz und ihr werdet wissen, welche Seite wirklich Recht behält. Seht hinein unter die Welt der Himmelsvölker und ihr werdet Zeugen eines Kampfes der tobt in uns allen und unter unser aller Lederhilfen. Erkennt die Wirklichkeit und wählt euren Weg. Ich diente der Dunkelheit und dem Licht, beide trugen Spuren in mein Herz, doch weiß ich das fehle, nun wo das Licht vor mein inner Auge tritt.“

verfasst von …



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